Wenn wir über Erneuerbare Energien sprechen und darüber, wie viel sie doch zu unserem Energiebedarf beitragen, muss man verschiedene Dinge unterscheiden.
Vielfach zitiert ist der Anteil der Erneuerbaren Energien im Stromnetz. Das ist immer wieder in den Medien, da die Stromversorger auch verpflichtet sind, eine sogenannte Stromkennzeichnung (hierzu hatte ich bereits 2012 einen Beitrag geschrieben) zu veröffentlichen. Auf der Internetseite des Umwelt-Bundesamtes kann man nachlesen, dass 2018 der Anteil der Erneuerbaren Energien am Strom 37,8% waren. Auf der verlinkten Seite ist auch der Zubau und die tatsächliche Erzeugung der Erneuerbaren aufgeschlüsselt. Es lohnt sich, den Artikel mal zu lesen.
Während das im ersten Moment gar nicht so schlecht klingt, ist das leider nur die halbe Wahrheit. Das Bundesmininsterium für Wirtschaft und Energie veröffentlicht Zahlen zum sogenannten Primärenergiebedarf. Das ist die Energie, die am Anfang tatsächlich notwendig ist, um am Ende eine gewisse Energiemenge verfügbar zu machen. Da sind dann alle Verluste mit eingerechnet, die zum Beispiel durch Transport und Verteilung generiert werden, seien es die Verlustleistungen unseres Stromnetzes oder die Energie in Form von Diesel, die ein Lastwagen benötigt, um Kohle zum Kraftwerk zu bringen. Schaut man jetzt den Primärenergiebedarf in Deutschland an, dann sehen die Zahlen ganz anders aus – ich habe aus den Zahlen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie mal eine Grafik erstellt:
Mit dieser Grafik möchte ich die Entwicklung der einzelnen Energieträger aufzeigen und besonders, wie gering der Anteil der Erneuerbaren Energien, bezogen auf den Primärenergiebedarf, immer noch ist (im Jahr 2018 haben die Erneuerbaren ihren bisherigen Rekord von knapp 14% aufgestellt). Die blaue Linie zeigt übrigens den absoluten Primärenegiebedarf in Terawattstunden. War Ihnen bewusst, dass der Anteil der Erneuerbaren tatsächlich noch so gering ist? Ich freue mich über Ihren Kommentar zum Thema.